Der Duft von Bergamotte weckte 2008 meine Neugier auf die komplexe und vor allem vielfältige Welt der Aromatherapie. Mit der ersten Ausbildung zum Aromatherapeuten und jedem weiteren Seminar wuchs das Wissen über den Einsatz von Pflanzenstoffen. Vor allem stand die Wirkung der Pflanzenstoffe auf den Körper im Fokus. Der zeitgleiche Berufsstart in der Psychosomatik und Psychotherapie förderte mein Interesse an den Emotionen. Emotionen sind der Motor unseres Handelns und sind somit auch maßgeblich für Gesundheit und Krankheit verantwortlich.

Dies hat meine Denkweise bezüglich der Gesundheitsprävention geändert. Für mich ist Gesundheit und Krankheit immer Teil eines Kontinuums. Unser aktueller Zustand ist wie ein Pendel, das sich mal mehr in die eine oder andere Richtung bewegt. Mit unserem Handeln bestimmen wir, in welche Richtung das Pendel geht. Unser Handeln wird von unseren Emotionen beeinflusst, die wir wiederum mit Düften beeinflussen können. Genau das beschreibt den Bereich, in dem ich mit den Pflanzenstoffen arbeite, viel genauer als das große Schlagwort „Aromatherapie“.

 

Mein Weg zum Experten für Duft und Psyche

Die Grundlage meiner Seminarleiter-Tätigkeit bilden meine langjährigen Erfahrungen in der psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege sowie verschiedene Aus- und Weiterbildungen. Meine beruflichen Erfahrungen habe ich auf einer Station für psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie in einer Tagesklinik für Allgemeinpsychiatrie und Suchttherapie gesammelt. Im Laufe der Jahre habe ich eine ganzheitliche Arbeits- und Sichtweise auf die Gesundheitserhaltung und -förderung entwickelt. Die Düfte der ätherischen Öle sind zu einem festen Bestandteil meiner co-therapeutischen Arbeit geworden. Seit vielen Jahren erlebe ich in der Praxis die schnelle und wirkungsvolle Kraft der Düfte auf die menschliche Psyche und somit auf Emotionen und Körper. Die Aromatherapie bietet uns mit ihren Pflanzenstoffen von ätherischen- und fetten Ölen sowie den Hydrolaten vielfältige Möglichkeiten. Mit gezielten Interventionen können wir das Pendel in Richtung Gesundheit positiv und nachhaltig unterstützen. Aromatherapie kann wohlwollend auf die Körper-Psyche-Balance einwirken.

 

Den Blick auf die Psyche

Je tiefer ich mich im Laufe der Jahre in die komplexe Wirkung der Düfte auf die Psyche eingearbeitet habe, desto deutlicher wurde mir, dass ich keine klassische Aromatherapie machen möchte. Die Psychiatrie und Psychosomatik wird in der Allgemeinheit oft vergessen, die somatische Medizin ist im Blickpunkt und Interesse der Bevölkerung deutlich stärker verbreitet. Genauso erlebe ich es im Bereich der Aromatherapie. Die Studien und Erkenntnisse über die Wirkung der ätherischen Öle auf den Körper sind meines Erachtens besser ergründet worden, als die Wirkung auf die Psyche. Was nicht zu bedeuten hat, dass es nicht auch genug Studien über die Wirkung auf die Psyche gäbe. Doch es gibt kein klares Konzept in diesem Bereich.

Für mich wurde allmählich klar: vorbei die Zeiten mit Rezepten für somatischen Wehwehchen und gesundheitlichen Probleme. Die Psycho-Aromatherapie wie sie offiziell genannt wird ist mein Wirkungsbereich. Je nach bestehender Profession und ausgeübtem Beruf spricht man von Aromatherapie (bei Ärzt:innen und Heilpraktiker:innen), von Aromapflege (bei Pflegefachpersonen). Neutraler formuliert von Aromakunde oder Aromacoaching in beratender Funktion. Der von mir beschriebene Bereich innerhalb der Aromatherapie bezieht sich vorrangig auf die Wirkung der Düfte auf die Psyche – daher habe ich ihn als PsychoAroma definiert. Somit steht nicht die Heilung im Fokus, sondern die Maßnahmen die zur Gesundheitsförderung und Prävention.

 

Der Rahmen von PsychoAroma mit meiner Definition

PsychoAroma verbindet die Fachbereiche (Emotions-)Psychologie und die Aromatherapie. Dieser Fachbereich beschreibt die olfaktorische Wirkung der ätherischen Öle auf die Emotionen. Emotionen haben eine Wirkung auf die Psyche und gleichermaßen auf den Körper über die Ausschüttung von Neurotransmittern und Hormonen. Die aromatischen Moleküle wirken schon in geringen Dosen. Sie werden über das Riechepithel der Nase aufgenommen und ohne Filterung durch den Thalamus zum limbischen System weitergeleitet. Im PsychoAroma Konzept ist ein weiterer Bestandteil der Einsatz von Düften bei emotionaler Dysbalance, die sich emotionalen Anspannungszuständen und psychosomatischen Phänomenen zeigen kann. Es besteht die Möglichkeit, mit einem Duft dysfunktionale- in funktionale Emotionen zu verändern.

Düfte haben die Macht, längst vergessene Erinnerungen wachzurufen, was sich wiederum auf die Gesundheit auswirken kann. Fette Öle und Hydrolate sind in Konzept mit eingebunden um die Möglichkeiten der Interventionen abzurunden. Das Ziel ist die Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Der Genesungsprozess kann im Krankheitsfall positiv unterstützen werden. Die Gesundheit wird durch PsychoAroma auf körperlicher und psychischer Ebene nachhaltig gestärkt und gefördert. PsychoAroma ist ein Konzept das sich für all jene eignet, die im Gesundheitswesen arbeiten oder bei denen Gesundheit im Fokus ihrer Arbeit steht und das Interesse an deren Förderung besteht.

 

Wirksam und nachhaltig die Gesundheit stärken

In meiner Ausbildung als PsychoAromaExpert:in geht es um die gezielte Anwendung von Pflanzenstoffen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Wirkung der Düfte auf die Emotionen. Mein Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die Selbstwirksamkeit der Klient:innen zu fördern. Dabei geht es nicht primär um die Heilung von Krankheiten, sondern auch um die Verbesserung der Lebensqualität und die Reduktion von Faktoren, die diese mindern. Die Methode der PsychoAroma gewinnt an Wirksamkeit und Effektivität, wenn sie in Verbindung mit anderen Disziplinen angewendet wird.

Als PsychoAromaExperte vermittele ich die Inhalte meiner Ausbildung auf Grundlage von Forschungserkenntnissen und Erfahrungen aus der Klinik. Dabei steht das Wohl und die Gesundheit des Menschen im Mittelpunkt meines Schaffens. Ich möchte meine Teilnehmenden dazu motivieren, ihre Klientel Skills zur Selbstregulation zu vermitteln und sie mit alltagstauglichem Knowhow auszustatten, um langfristig zur Förderung der Gesundheit beizutragen.