Ein tropisches Reiseziel mit wunderbaren weißen Sandstränden und türkisblauem Meer, atemberaubenden Felsformationen im, am und über dem Wasser, dazu strahlend blauer Himmel mit herrlichem Sonnenschein – das sind die Seychellen. Ein Traum für uns Duft-Reisende, denn es ist eine Reise zu den exotischen Düften – wie Patchouli und Co. Wir waren sehr überrascht über unsere vielfältigen Erkundungen auf den Inseln im indischen Ozean. Ein Reiseziel, das ganz klar durch eine wunderbare, vielfältige Natur besticht. Denn in den Tropen ist es immer gut warm, viel Sonnenlicht verwöhnt hier die beeindruckende Pflanzenwelt.

 

Verbindungen zwischen den Inseln auf dem Wasserweg

 

Von Frankfurt am Main gibt es mit Condor auch Direktflüge, doch nur an wenigen Tagen in der Woche. Mit einmal Umsteigen – in unserem Fall auf dem Hinflug in Zürich und auf dem Rückflug in Addis Abeba – ist man doch etwas flexibler, wenn auch länger unterwegs. Ankunft und Verteilerort ist der Flughafen auf Mahé. Das Leben findet auf den Seychellen vor allem auf den drei „Inner Islands“ statt. Das sind wie schon genannt Mahé, die flächenmäßig größte Insel mit Viktoria, der Hauptstadt der Seychellen. Gefolgt von Praslin mit der berühmten Coco de Mer im Valle de Mai. La Digue ist mit den wohl perfekten Sandstränden aus der Bacardi- und Raffaello-Werbung bekannt und berühmt geworden.

Zwischen diesen Inseln findet man sehr gute Anbindung über die Ferry. Das Getümmel an den Fährenhäfen erinnert an einen unkoordinierten und chaotischen Ameisenhaufen. Zuerst waren wir etwas ratlos, doch wenn man sich mitten rein begibt, wird es besser und es fällt auf, dass es doch sehr wohl ein super eingespieltes Team ist, das dort die Menschen zu ihren unterschiedlichen Zielen koordiniert. Wir waren hauptsächlich auf den Inseln Praslin und La Digue unterwegs, welche eine sehr gute Verbindung auf dem Wasserweg haben.

 

Grüne Perle Praslin – die Insel der Coco de Mer

 

Die meisten Besucher der Seychellen machen Inselhopping, sind also in der Zeit der Reise auf mehreren Inseln untergebracht. Sieben Tage eine Insel, dann geht’s weiter für fünf Tage auf die nächste. Nach reichlichen Überlegungen sagte uns diese Idee nicht zu. So haben wir uns entschieden, die gesamte Zeit in einer Unterkunft auf einer Insel zu bleiben und von dort aus viele Ausflüge zu starten. Wir haben die Indian Ocean Lodge an der Grand Anse, also dem Süden der Insel Praslin, gewählt. Eine sehr passende Wahl, in dem wohl ältesten „Hotelchen“ der Inner Island, was noch aus den Anfängen des Tourismus stammt. Es wurde im Laufe der Zeit renoviert, hat aber dennoch sehr viel Charme. Die Bauweise und Anordnung der kleinen Häuschen mit den Zimmern zwischen alten Takamaka Bäumen (über die ihr noch mehr zu lesen bekommt) und Palmen ist, direkt an der Meereslinie, traumhaft.

 

Die erste Fahrt mit dem Bus von der Ferry zum Hotel hat uns durchs Inselinneren geführt. Dort befindet sich das bekannte Naturschutzgebiet Vallée de Mai (Maital). Es wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Es beheimatet neben der berühmten Coco de Mer auch einige der sehr seltenen bekannten Vogelarten. Die Coco de Mer ist das Herzstück und Prestigeobjekt im Naturschutzgebiet, eine Palmenart – auch Seychellennuss genannt – die weltweit nur auf Praslin und Curieuse natürlicherweise vorkommt. Wir hatten das Glück, dort an einem sehr ruhigen und wenig sonnigen Tag einen Rundgang mit einem geschulten Führer zu bekommen. Somit hatten wir den Park fast für uns alleine und konnten den tropischen Urwald genauer betrachten. Es macht durchaus Sinn, dort in den früheren Morgenstunden hinzugehen, wenn der große Trubel noch nicht gestartet ist.

 

Essen – auf ein „Takeaway“ mit Blick aufs Meer

 

Bei den tropischen Temperaturen ist der Hunger sowieso etwas geringer. Mit einem guten Frühstück, dank der vielen Auswahlmöglichkeiten von frischen Früchten über Toastbrot mit Käse und Tomaten bis zu Kaffee und Säften, sind wir in den Tag gestartet. Für Wasser bezahlt man auf den Insel überall gleich viel, was mit das Wichtigste ist, da man doch sehr leicht ins Schwitzen gerät. An der Grand Anse gab es, Richtung Valle de Mai vom Hotel aus gesehen, zwei gute Takeaway-Stände. Unser Top Favorit war der Paradise Taste Take Away, sehr lecker die vegetarischen Nudeln und auch, in der Auslage links von der Kasse, die süßen Teile – besonders zu empfehlen die Kokoskekse. Das Essen ist gut abgeschmeckt und würzig, die Preise absolut in Ordnung und die Mengen zum Sattwerden. In der Island Pizzeria gibt es gute Pizzen zum günstigen Preis, praktisch zum Mitnehmen an den über die Straße liegenden Strand.

 

Der Supermarkt mit den Besonderheiten

 

Zwei besondere Empfehlungen können wir geben, und zwar in Richtung des kleinen Flughafens an der Hauptstraße gelegen. Zum einen das Paradisier Restaurant, das eine große, überdachte Sitzfläche im Garten hat. Hier gibt es sehr leckere, frisch gebackene Pizzen aus dem Holzofen, der prominent im Garten steht. Allerdings sind hier die Preise deutlich höher, da es kein Takeaway ist, also Zeit und Geld mitnehmen, um das Ambiente zu genießen.

In einem auffälligen Holzhaus befinden sich das Whole Foods Cafe und der Whole Foods Supermarkt. Ein Feinkostladen mit einer grandiosen Auswahl an frischen exotischen Früchten, Kräutern und Gewürzen, Kuchen und andere Leckereien. Definitiv einen Besuch wert, um sich einen guten, aber exquisiten Proviant an Lebensmittel mitzunehmen auf …

 

dem Weg zum Strand – wer die Wahl hat geht zum …

 

Anse Georgette – der Strand, dessen Zugang nicht so leicht ist, aber wert ist, ihn zu nehmen. Um zu diesem weißen Sandstrand mit den hohen erfrischenden Wellen im türkisblauen Meer zu kommen, muss man sich bei dem Hotel an der Pforte anmelden (lassen). Denn ein Hotel mit großer Golfplatzanlage ist ihm vorgelagert, somit kommt man nur nach Anmeldung durch die Pforte an den öffentlichen Strand. Hier, an diesem eher kleinen Strand, ist es paradiesisch, und man sollte sich Zeit mitnehmen, dort schwimmen zu gehen. Teilweise können die Wellen sehr hoch werden, da es kein vorgelagertes intaktes Riff gibt. Somit Vorsicht, wer kein guter Schwimmer ist.

 

Oder den Anse Lazio, der mit dem Bus gut zu erreichen und deutlich weitläufiger als der Anse Georgette ist. Zur Linken gibt es tolle Steinformationen, und im Wald versteckt findet sich die Honestly Bar, von einer Allgäuerin eröffnet und im Schatten der Bäume gelegen mit Blick auf die Bucht. Dieser Strand lädt noch mehr zum Verweilen und Entspannen im tropischen Paradies sein. Wieder ein Strand, der durch den weißen Sand besticht, darüber die Palmen und das türkisblaue Wasser, was zum Reinspringen animiert.

 

Auf dem Weg zur Treasure Island am Anse Volbert

 

Über den Berg, der die Insel in die Bezirke Grand Anse und Baie Sainte Anne aufteilt, somit die gebirgige Insel von Nordwesten nach Südosten durchtrennt, befindet sich am Anse Volbert eine Bilderbuchgegend. Für einen Wanderausflug in Flip Flops genau das Richtige. Am Morgen von der Unterkunft aus gestartet, geht es den Trail hinter dem Britannia Hotel vorbei an einigen Wellblechhütten, in denen der ärmere Teil der Bevölkerung wohnt, um ca. 150 Meter recht steil, aber gut mit lockerem Schuhwerk laufbar, nach oben. Bevor man im Tal zwischen den Bergen die Vielfalt der Natur bewundern kann und vom Grün fast „verschluckt“ wird, belohnt einen der Blick aufs Meer. Über den Berg hinweg kommt man über den Trail, der stellenweise schlecht ausgeschildert ist, am Anse Possession heraus. Es soll ein schöner Schnorchelstrand sein, doch bei unserer Ankunft wirkte er nicht einladend. Daher sind wir auf der Straße weiter Richtung Côte d´Or gelaufen. Dort kommt ein wirklich herrliches Bild der Seychellen zum Vorschein. Die vorgelagerte Insel Chauve Souris in Schwimmweite (darf man jedoch nicht betreten, da es Privatgrundstück ist) durch das türkisblaue Meer geteilt, gibt ein geniales Fotomotiv.

 

Leckere Eisdiele entdeckt

 

Auf dieser Seite der Insel haben wir in der Gelateria de Luca ein feines Angebot an Eissorten probieren können. Banane und Kokos sind ganz klar unsere Favoriten gewesen, doch man sollte bei den tropischen Temperaturen von 29 °C Grad nicht zu langsam essen. Salate sind dort nicht zu empfehlen, da sie sehr kleine Portionen sind, vor allem wenn man üppige Salatteller in Deutschland gewöhnt ist. Hingegen war die Pizza Hawaii, auf Wunsch ohne Fleisch, ein gustatorischer Genuss. Am Anse Volbert Richtung Anse Gouvernement gelegen haben wir das Praslin Museum entdeckt. Es war sehr schwer, noch etwas über Patchouli, das lange auf den Seychellen für die Parfümindustrie angebaut und destilliert wurde, zu finden und zu erfahren. Der Betreiber des kleinen, feinen Museums, der auch eine Unterkunft dort anbietet, hat uns enorm viel über die Botanik der Seychellen und die traditionelle Medizin erzählen können. Bei ihm haben wir auch endlich, nach langer Suche, die Patchouli-Pflanze gefunden. Mehr über diesen besonderen Duft erfährst Du im Artikel “Ein exotischer Traum – der Duft von Patchouli” – Veröffentlichung am 15.08.2019.

Das war der erste Teil unserer Duft-Reise auf die Inseln der Seychellen. Was wir noch alles entdeckt haben, kannst Du im zweiten Teil, der am 15.10.2019 veröffentlich wird, lesen.