Die Sonne scheint erbarmungslos, die Temperaturen steigen wieder und viele leiden unter der Hitze. Viel Wasser trinken ist sinnvoll, damit es uns körperlich gut geht und wir auch im Kopf leistungsfähig bleiben. Sommerzeit ist für mich persönlich die Zeit der verschiedenen Minzen, die zu den Lippenblütengewächsen (Lamiaceae) gehören. Wer schon mal im Garten eine Minze frei gepflanzt hat, weiß, wie schnell und weit sich die Pflanze vermehren kann. Anstatt zuckerhaltiger Limonade sind frische Minzblätter mit Zitronenscheiben eine gesunde Alternative, für jeden, der geschmackliche Abwechslung haben möchte. Die Minzöle werden durch Wasserdampfdestillation des Krautes gewonnen und sind günstige Öle. Man könnte sie von ihrer Wirkung her als „Gegenspieler“ des Lavendels bezeichnen. Denn sie wirken anregend und belebend.
Die „Kaugummi“ Minze, wie ich sie persönlich nennen würde, ist die Spearmint (Mentha spicata). Der Duft ist frisch, grün, kühl, klar und aktiv. Als Aromastoff ist sie in vielen Kaugummi und Mundpflegemitteln vorhanden. Sie gehört jedoch zu den nicht kühlenden Minzölen, da der Inhaltsstoff Menthol fehlt. Mit fünf Tropfen in der Duftlampe bleibt der wunderbare, frische Duft lange bestehen und bewirkt ein angenehmes Raumklima. Wenn im Sommer die Konzentration am Nachmittag in den Keller geht und die körperliche und geistige Erschöpfung zunimmt, hat sie eine angenehme, aktivierende Wirkung. In muffigen Räumen sorgt sie gleich einer belebenden Meeresbrise für ein frisches Raumklima und regt die Kreativität an. Bei Stresssymptomen wirkt sie sanft regulierend.
Der Klassiker in der Aromatherapie – die Pfefferminze
Die Pfefferminze (Mentha piperita), auch Minze genannt, ist die wohl bekannteste Minzsorte. Sie wirkt stark kühlend, schmerzlindernd, krampflösend und auch juckreizstillend. Sie ist eine wichtige Heilpflanze, die schon lange sehr vielseitig verwendet wird. Die Pfefferminze ist das „Poweröl“ schlechthin: Wenn der Kopf voll ist und die mentale Aktivität zu versackt droht, weckt der intensive, starke Duft wieder die Lebensgeister.
Bei Pfefferminze wird deutlich, dass ätherische Öle hochwirksame Substanzen sind, die falsch angewendet auch zu Nebenwirkungen führen können. Das Öl ist für kleine Kinder unter sechs Jahren absolut tabu! In der klassischen Homöopathie gilt es als Antidot und kann angeblich die Wirkung der Präparate beeinflussen. Für gesunde Erwachsene ist das Öl ideal, um sich an heißen Tagen eine gute Erfrischung zu gönnen. Sei es mit fünf Tropfen in der Duftlampe, um den Frischekick in der Raumluft zu haben, oder auch einem Tropfen direkt in den Nacken, um eine Kühlung zu erleben. Wenn es die Möglichkeit gibt, kann ein nasser, kalter Waschlappen mit einem Tropfen Pfefferminzöl für eine Abreibung an den Beinen eine Wohltat sein. Wem für seine Beine das ätherische Öl zu intensiv ist, kann auch das Pfefferminzwasser, also das Hydrolat, zum Vitalisieren nutzen. Vom Geruch erinnert es an Pfefferminze, ist jedoch deutlich sanfter und dennoch im Sommer sehr wirksam bei geschwollenen Beinen. Wenn es in eine Sprühflasche gefüllt ist, kann es einfach auf Beine oder das Gesicht verteilt werden. Für den Extra-Frischekick kann es auch im Kühlschrank gelagert werden.
Auszug aus dem Japanischen Heilpflanzenöl
Die Ackerminze (Mentha arvensis) wird auch als „japanische Minze“ bezeichnet, da sie häufig in Japan angebaut wird. Es ist das Minzöl mit dem höchsten Menthol-Gehalt. Der starke, frische, bitter-süße Minzgeruch wirkt stark konzentrationsfördern und ist vielen aus dem gleichnamigen Japanischen Heilpflanzenöl bekannt. Das JHP ist eine Mischung aus verschiedenen Minzsorten und ist gefragt bei Kopfschmerzen. Die Ackerminze gleicht einer frischen Bergbrise, die die Konzentration fördert und ein starker Impulsgeber ist. Dieses sehr intensive Öl sollte mit Bedacht verwendet werden, zudem nicht bei Schwangeren und kleinen Kindern. Wie die Pfefferminze hat es eine stark kühlende Wirkung, die nicht zu unterschätzen ist. Von einem Vollbad mit Pfefferminze oder Ackerminze ist auch an sehr heißen Tagen abzuraten. Die Kälteeinwirkung auf den Körper ist nur sehr schwer zu beherrschen und kann extrem unangenehm werden.
Weitere Tipps für die Hautpflege im Sommer findest Du im Artikel Pflege für sonnenverwöhnte Haut mit Aloe Vera Mazerat.